Die wichtigsten Privatbanken weltweit

Privatbanken fokussieren sich mit ihrem Service- und Produktangebot vor allem auf vermögendes Klientel. Dabei gibt es aber im Detail durchaus gravierende Unterschiede untereinander. Die Privatbanken unterscheiden sich vor allem der Größe, also der verwalteten Kundengelder, dem reinen Fokus auf Private Banking, der Mindesteinlageanforderung ihrer Kunden, der Internationalität ihrer Angebotspalette und -nicht zu vergessen- auch in Bezug auf ihren Ruf und ihr Prestige. 

 

Aktuell ist Europa als Kontinent führend im Private-Wealth Segment, vor allem vertreten durch Länder wie der Schweiz, Lichtenstein und Luxemburg, aber auch Frankreich, UK oder Deutschland haben wichtige Vertreter der Branche zu bieten. Herausgefordert wird der alte Kontinent dabei vor allem von Asien, mit stark aufstrebenden Standorten wie Singapur, Shanghai und Hong Kong, aber auch Seoul oder Dubai wollen in der ersten Liga mitspielen. Die USA, als größter UHNWI-Markt, ist dabei vor allem durch Großbanken wie JP Morgen Chase, der Bank of America oder Wells Fargo vertreten. Diese Großbanken haben eigene Abteilungen für Vermögende, werden aber in der Private Wealth nicht als reinrassige Player wahrgenommen und bieten nicht dasselbe Kundenerlebnis, wie die exklusiven fokussierten Privatbanken.

 

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht wichtiger weltweiter Player im Private Banking Segment, bei denen Qualität vor Quantität steht.

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Privatbanken, die zu Großbanken gehören

In der Welt der Privatbanken unterscheidet man zwischen HNWI- und UHNWI-Kunden, also solchen die um €1 Mio. Vermögen (HNWI) und um €25 Mio. Vermögen (UHNWI) angesiedelt sind. Großbanken starten mit ihren Private Wealth Abteilungen häufig schon bei €250.000 - je größer das Vermögen, je exklusiver der Service, die Produkte und Zugänge (im Idealfall).

Die Banken lassen sich in unterschiedliche Kategorien unterteilen, je nachdem wie exklusiv und unabhängig diese sind. Die Internationalität ist vor allem für die Kosmopoliten unter den Kunden wichtig, die weltweit investieren und ihr Vermögen im Sinne der Asset-Protection diversifizieren möchten. 

 

Großbanken haben die Möglichkeit intern eigene Private-Wealth-Abteilungen aufzubauen oder sich etablierte Privatbanken -die es nicht geschafft haben, über die Jahrhunderte eigenständig und profitabel zu bleiben- zu kaufen (meist in Krisen, wie 2008). Für Großbanken besteht die Herausforderung darin, den sehr margenstarken Private-Wealth Bereich zu etablieren und nicht mit dem "normalen" Geschäfts- und Privatkunden-Banking zu mischen. Diese eigene Welt der Betreuung großer Vermögen kann so prestigeträchtig ausgelagert werden, dass die Tochter meist gar nicht erpicht drauf ist zu betonen, dass man zu einer großen Mutterbank gehört.

 

 

Beispiele von Privatbanken, die zu Großbanken gehören:

  

Beispiel Coutts & Co.:

Coutts & Co. gehört heute zur "Wealth Division" der Royal Bank of Scotland, so dass die 1692 gegründete prestigeträchtige Privatbank heute ein großes Kuchenstück des englischen Geldadels ihre Kundschaft nennt. Sie ist nicht nur die Bank der Wahl vieler Londoner Millionäre, sondern auch die Privatbank Queen Elisabeth der II.

 

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Privatbanken, die Milliardären gehören

Für Milliardäre und deren Single Family Offices (SFOs) stellt sich ab einer bestimmten Vermögensgröße die Frage, warum man eine Bank beauftragt die eigenen Vermögensthemen zu betreuen, wenn man schon ähnlich groß ist und es günstiger, effizienter und individueller gestalten kann. Zusätzlich bieten sich durch eigene Banklizenzen ganz neue Chancen, vor allem in der Strukturierung und Kapitalakquisition, aber auch beim Ausbau des eigenen Geschäfts.

 

Beispiele von Privatbanken, die Milliardären gehören:

 

Beispiel IBB Internationales Bankhaus Bodensee:

Diese gehört dem Milliardär Reinhold Würth und seiner Familie, heute geführt von Bettina Würth, die den Gesamtkonzern über deren Stiftungen federführend leitet. Die Bank hat sich auf das Beratungsfeld grenzüberschreitender Interessen von vermögenden Privatkunden fokussiert -z.B. soll ein großer Teil der deutschen Top-Fußballer hier betreut werden- aber auch in der Finanzierung von Immobilien ist man stark.

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Privatbanken in privater Hand

Noch vor wenigen Jahrzehnten gab es europa- und weltweit dutzende Privatbanken mit teils über hundert Jahre alter Geschichte. Heute muss man Privatbanken, die sich eine Eigentümerstruktur im Privatbesitz erhalten haben und wirtschaftlich relevant sind, mit der Lupe suchen. Viele haben es nicht geschafft oder sich im Bereich Firmenkredite, Investment-Banking oder Hypotheken verspekuliert oder sind in Punkto Nachfolgeplanung an die nächste Generation gescheitert. Zu den erfolgreichen Vertretern ihrer Zunft gehören:

 

Beispiele von Privatbanken in privater Hand:

 

Beispiel Pictet Grupp:

Der größte unabhängige Vermögensverwalter Europas ist, nach der Pleite von Sal. Oppenheim im Jahr 2008, die Genfer Bankgruppe Pictet. Diese 1805 gegründete Bank wird von sieben Kommanditisten geleitet, die einen der renommiertesten Bankzirkel Europas bilden. Für viele Vermögende in der Schweiz und Europa ist ein Konto bei den überaus erfolgreichen Bankern ein Statussymbol. Der Fokus liegt dabei auf Familien "außergewöhnlichen Wohlstands" und deren Family Offices.

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Großbanken mit Private Wealth- & UHNWI-Abteilung

Unter den Großbanken gibt es solche, die sich eher als Privatbank sehen (UBS) und solche, die sich eher als Weltbank sehen (Deutsche Bank, HSBC). Bei letzteren wird zwar ebenfalls großes Vermögen betreut, aber der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt auf anderen Bereichen - je nach Vorstand und aktueller Ausrichtung. In dieser Kategorie sind die bekanntesten -aber nicht unbedingt die exklusivsten Player der Branche- zu finden, je nachdem, was man als Kunde von seiner Bank erwartet:

 

Großbanken mit Private Wealth und UHNWI-Abteilung:

 

Beispiel UBS:

Die UBS hat es als Großbank und als eine der dreißig wichtigsten Banken der Welt geschafft, fast ein Synonym für das Privatkundengeschäft zu werden. Das vielleicht bekannteste Bankhaus der Welt ist in Sachen Quantität führend und viele Milliardäre gehören zu den Kunden. Die Bank ist in der Schweiz das Maß und offeriert eine große Bandbreite an Services bei dem das Global Wealth Management eine wichtige Rolle einnimmt.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Dr. Benoit a la Touré (Freitag, 29 März 2024 12:35)

    Oft nur überbezahlte Bankberater die man auch von der Sparkasse kennt, nur ein paar Klassen höher.