· 

Die reichsten Hamburger

Hamburg, amtlich Freie und Hansestadt Hamburg, ist mit ca. 1,85 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum. Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und mehr als hundert Stadtteile eingeteilt, darunter auch eine Gruppe von Inseln in der Nordsee. Bekannt ist Hamburg u.a. durch den Hamburger Hafen, einen der größten Umschlaghäfen der Welt, die Speicherstadt mit dem benachbarten Kontorhausviertel, das Hamburger Rathaus, das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn, sowie die Elbphilharmonie. Hamburg gilt als eine der Städte mit der höchsten Lebensqualität weltweit. 

Auch zahlreiche UHNWIs (Ultra-High-Net-Worth-Individuals = Hochvermögende) haben sich in Hamburg niedergelassen. Finden Sie hier ein Ranking der aktuell 10 wohlhabendsten Hamburger (Stand: Herbst 2020) inklusive Angaben über deren Vermögensherkunft, Investitions- und Beteiligungsgesellschaften, sowie Family Offices.

Das Ranking der zehn reichsten Hamburger:

Hamburg-die-erfolgreichsten-Hamburger
die Hamburger Alster und Speicherstadt

(1) Familie Otto - Vermögen 14 Mrd. €

Werner Otto kam nach dem zweiten Weltkrieg als mittelloser Flüchtling mit seiner damaligen Frau und zwei Kindern nach Hamburg, wo er eine Schuhfabrik gründete. Nachdem diese Konkurs anmeldete, eröffnete er mit drei Mitarbeitern einen Schuh-Versandhandel, woraus sich der Otto-Versand, eine der größten Versandhandelsgruppen der Welt, mit einem Umsatz von mehr als 15 Milliarden Euro und mehr als 55.000 Mitarbeitern entwickelte, welche bis heute im Familienbesitz ist. Das Vermögen der Hamburger Familie Otto ist weit gestreut: Neben der Otto Group steckt es im von Alexander Otto geleiteten Einkaufszentrenbetreiber ECE Projektmanagement -hervorgegangen aus der Werner Otto Vermögensverwaltung GmbH-, in Filialisten wie SportScheck oder MyToys, dem Paketdienst Hermes sowie in Immobilien, auch international, z.B. über die US-amerikanische Immobiliengruppe Paramount Group, dem größten privat geführten Unternehmen mit Hauptsitz in New York City oder der Sagitta Group (heute Park Property), einer Immobiliengruppe die rund 8.000 Wohnungen, ca. 150.000 qm Gewerbeflächen und zahlreiche Industrieparks verwaltet und zu den größten Unternehmen dieser Art in Kanada zählt.

Weitere Family Offices und Beteiligungsgesellschaften sind u.a. die Cura Vermögensverwaltung, die Otto Immobilien OHG, die DMS Development GmbH & Co. KG. (Heute Claris), die evoreal GmbH oder die Everpreneur Capital GmbH.

Auch einige Stiftungen wurden von der Familie gegründet, wie die Werner Otto Stiftung, die sich für kranke oder behinderte Kinder einsetzt, die Dorit & Alexander Otto Stiftung, die Alexander Otto Sportstiftung oder die Stiftung Lebendige Stadt.

Heutige bekannte Vertreter der Unternehmerfamilie sind Michael Otto, Alexander Otto und Benjamin Otto, allesamt mit Vermögen im Milliardenbereich.

(2) Familie Herz - Vermögen 8 Mrd. €

Im Jahr 1949 wurde der Kaffeeversandhandel Tchibo von Max Herz und Carl Tchilling-Hiryan gegründet (der Name Tchibo ist eine Zusammensetzung des Nachnamens ‚Tchilling‘ und dem Wort Bohne). Nach dem Tod von Max Herz übernahm der älteste der vier Söhne Günter Herz die Unternehmensleitung. Das Unternehmen mit rund 12.000 Mitarbeitern weltweit und einem Umsatz von über 3 Mrd. € pro Jahr hielt u.a. Beteiligungen am Nivea-Hersteller Beiersdorf AG, eine Mehrheitsbeteiligung an den Reemtsma Cigarettenfabriken und an der Gastronomiekette Vapiano. Die Familie ist bekannt für ihre internen Streitigkeiten, so schied Michael Herz im Laufe der Unternehmensgeschichte aus der Geschäftsleitung der Tchibo aus. Seither leitet er die Holding-Gesellschaft Maxingvest, die 100 % der Anteile an der Tchibo Holding hält. Maxingvest wiederum gehört neben den Familien von Michael und Wolfgang Herz auch der gemeinnützigen Max und Ingeburg Herz Stiftung.

Im Jahre 2003 wurden Günter Herz und Schwester Daniela Herz-Schnoeckel mit 4 Mrd. € abgefunden, die mit dem Kapital die Beteiligungsgesellschaft Mayfair gründeten. Im Jahr 2020, wieder aufgrund von Differenzen innerhalb der Familie, ließ sich Daniela auszahlen und verließ das Unternehmen.

Seit Anfang 2020 und mit Beginn der Corona-Krise meldete dann die letzte große Firmenbeteiligung Vapiano Insolvenz an. Offenbar schon vor Beginn der coronabedingten Schließungen schwer angeschlagen und ohne große Reserven, gaben die fehlenden Umsätze der Kette den Rest und sie wurde zahlungsunfähig. Statt die Gastronomiekette zu retten, musste Günter Herz seiner Schwester Daniela und ihren Kindern Alexandra Schnoeckel, Maxine Bauer und Sebastian Schnoeckel eine Abfindung zahlen.

Trotz diverser Rückschläge müssen sich die Mitglieder der Familie keine größeren Sorgen um ihr Vermögen machen. Durch diverse private Family Offices wird das Vermögen verwaltet und investiert, vornehmlich in Beteiligungen, aber auch in Immobilien:

  • Michael Herz: IH Holding GmbH, Momentum Vermögensverwaltungs GmbH, Olymp Vermögensverwaltung GmbH, S.P.M. Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH, Trivium Vermögensverwaltungs GmbH
  • Daniela Herz-Schnoeckel: Fair Verwaltungs- und Beratungsgesellschaft mbH
  • Günter Herz: Günter Herz Beteiligungs GmbH
  • Wolfgang Herz: Noimmo Verwaltungs GmbH, Polaris Immobilienmanagement GmbH, S.P.M. Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH, Participia Holding GmbH, FJS Geschäftsführungs GmbH

(3) Bernard große Broermann - Vermögen 4 Mrd. €

Bernard große Broermann ist, zusammen mit Lutz Mario Helmig, Gründer der Asklepios Kliniken, einer Klinikgruppe mit 160 assoziierten Einrichtungen, wie Krankenhäusern, Fachkliniken, Psychiatrischen Kliniken, Postakut- und Rehakliniken, Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und dem MediLys-Labor. Zudem gehören ihr Gewerbeimmobilien und sie ist Mehrheitseigentümer des Gesundheitsfernsehens Health tv. Außerdem übernahmen die Dr. Broermann Hotels & Residences GmbH zusammen mit den Asklepios Kliniken die Luxushotels Hotel Atlantic Kempinski in Hamburg, ein 5-Sterne Hotel mit Privatklinik in Bad Griesbach, die Villa Rothschild und das Falkenstein Grand Kempinski. Letzteres wird von Tizia große Broermann, Ehefrau von Dr. Bernard große Broermann, geleitet. 

Heute gehören zu der Asklepios-Gruppe auch noch die private Universität Asklepios Medical School und das Asklepios Future Hospital Programm (eine Partnerschaft mit der Industrie zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Krankenhaus IT). Die gesamte Gruppe beschäftigt knapp 35.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet jährlich 3,4 Mrd. €.

Über die privaten Family Offices Broermann Beteiligungs GmbH und die Broermann Invest GmbH werden vor allem Beteiligungen an Unternehmen gehalten und über diverse Stiftungen, wie die Dr. Broermann Stiftung möchte Dr. Broermann junge Menschen, mithilfe von Präventionsprojekten zu Alkohol- und Drogenmissbrauch, Ess- und Ernährungsstörungen, Bewegungsmangel, Verhaltensstörungen und Übergewicht, an eine gesunde und Lebensweise heranführen. 

Hamburg-die reichsten Hamburger
die Skyline von Hamburg

(4) Familie Schnabel - Vermögen 3,9 Mrd. €

Dieter Schnabel ist Alleineigentümer der Helm AG, einem Mischkonzern, mit über 90 Niederlassungen und Beteiligungen in circa 30 Ländern, über 1.500 Mitarbeitern und einem Umsatz von fast 10 Milliarden €. Das Unternehmen ist tätig in den Bereichen Chemie, Pflanzenschutz, Pharmazie und Düngemittel.

Hermann Schnabel, Vater von Dieter Schnabel, übernahm im Jahr 1950 die Firma Karl O. Helm, in die einige Jahre später auch der Sohn Dieter eintrat -zunächst als Auszubildender. Schon früh hatte sein Vater Vertrauen in ihn und seine Fähigkeiten, z.B. schickte er ihn mit gerade einmal 16 Jahren zu Briefmarken-Auktionen, wo er erste Geschäfte tätigen und Erfahrungen sammeln sollte. Hermann Schnabel besaß eine der größten Briefmarkensammlungen der Welt, hatte aber nicht immer Zeit, um zu Auktionen zu gehen. Nach der Ausbildung wechselte Dieter Schnabel in eine Niederlassung des Konzernes nach Mexiko, wo er seine heutige Frau kennenlernte. Später übernahm er den Vorstandsvorsitz des, mittlerweile zu Helm AG umbenannten, Unternehmens und trieb maßgeblich den Wandel vom Handelshaus zur internationalen Marketingorganisation und zum Produktentwickler an. So konnte der Umsatz des Unternehmens innerhalb weniger Jahre vervierfacht werden.

Mittlerweile hat Dieter Schnabel den Aufsichtsratsvorsitz und sein Sohn Stephan den Vorstandsvorsitz des Familienunternehmens in dritter Generation übernommen.

Hermann Schnabel war zeitlebens als Wohltäter bekannt, was seiner Heimatstadt zugutekam. So wurde er als ehemaliger Chef der Stiftung zur Förderung der Staatsoper zu einem der größten Kultursponsoren in Hamburg. Auch für das Ballett setzte er sich großzügig ein, was ihm eine Ehrenmitgliedschaft einbrachte. Mit seiner Frau gründete er 1998 die Hermann-und-Else-Schnabel-Stiftung, zur Förderung der deutsch-tschechischen Beziehungen. 

(5) Familie Fielmann - Vermögen 3,8 Mrd. €

 

Die von Günther Fielmann gegründete Fielmann AG ist ein börsennotiertes Unternehmen mit Schwerpunkt auf Augenoptik. Mit über 770 Niederlassungen in Deutschland und benachbarten Ländern, erzielte Fielmann einen Außenumsatz von 1,76 Milliarden € und einen Absatz von über 8 Mrd. Brillen. Das Unternehmen gilt in der Branche schon lange als europäischer Marktführer. Das Geschäftsmodell in den frühen Siebzigern war relativ einfach: Günther Fielmann erkannte eine Marktlücke in der Kassenbrillen-Branche, da es nur wenige unbeliebte Modelle zur Auswahl für Kinder und Erwachsene gab. Mittels eines Sondervertrages mit der AOK konnte Fielmann unterschiedlichste Fassungen in hunderten von Varianten schaffen, womit er den Markt revolutionierte.

Über die Holding Korva SE kontrolliert die Familie heute die Fielmann Familienstiftung und über direkte Anteile 55 % der Aktien der Fielmann AG. Weitere Anteile halten u.a. Günther Fielmann (5,88%), Marc Fielmann (8,78%) und Tochter Sophie Luise Fielmann (1,98%) direkt.

Fielmann ist Antiquitätensammler, Ferrari-Fan und sehr engagiert im Umweltschutz. So besitzt er z.B. zwei Bio-Bauernhöfe (Hof Lütjensee und Hof Ritzerau) und stiftet jedes Jahr jeweils einen Baum für jeden Mitarbeiter seines Unternehmens. Weiter unterstützt Günther Fielmann Schulen, Gemeinden, Altenheime und fördert den Breitensport. Im Mai 2020 stellte er jeweils eine Million OP-Masken, im Wert von 3 Mio. €, für die Bundesländer Brandenburg, Hamburg und Schleswig-Holstein kostenfrei zur Verfügung. In der gemeinnützigen Fielmann-Akademie in Schloss Plön errichtete Fielmann ein Ausbildungszentrum für Augenoptiker. Und auf Gut Schierensee, das er der Verlegerin Friede Springer abkaufte, wohnt als Mieter Ministerpräsident Peter Harry Carstensen als Mieter. 

 

Ende 2019 zog sich der Gründer Günther Fielmann bei einem lange geplanten Generationenwechsel aus dem Vorstand zurück und überließ die alleinige Führung seinem Sohn Marc Fielmann, der sowohl für das Tagesgeschäft, als auch für die Unternehmensstrategie zuständig ist.

Die privaten Family Offices der Familie sind u.a. die Fielmann Family Office GmbH und die Fielmann Ventures GmbH.

(6) Familie Bauer - Vermögen 3,5 Mrd. €

Das Familienunternehmen Heinrich Bauer Verlag KG (Bauer Media Group) mit Sitz in Hamburg ist einer der großen Player im deutschen Publikumszeitschriftenmarkt und wurde bereits im Jahr 1875 gegründet. Die Verlagsgruppe in Familienbesitz publiziert insgesamt 308 Titel in 14 Ländern, 46 davon in Deutschland. Wichtige deutsche Zeitschriften sind Bravo, Auf einen Blick, TV-Movie, tv14 und Neue Post, sowie z.B. Heat, Grazia, Closer, Take A Break und Bella in Großbritannien. Mehr als die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen im Ausland: Im Jahr 2009 lag der Auslandsanteil am Umsatz bei 57 % und Bauer ist zweitgrößter kommerzieller Radiobetreiber und größter Zeitschriftenverlag in Großbritannien. Im Bereich der elektronischen Medien tragen heute die Beteiligungen an Radio Hamburg und RTL II zum Konzernergebnis bei.

Heinz Bauer, Nachfahre des Verlagsgründers Johann Andreas Ludolph Bauer und langjähriger Geschäftsführer der Gruppe, tritt immer mehr in den Hintergrund und überlässt seinen vier Töchtern mehr und mehr Verantwortung:

Yvonne Bauer leitet das Unternehmen und ist Verlegerin. Sie hat seitdem den Wandel der Bauer Gruppe vom Medienhaus zu einem Multi-Business-Unternehmen maßgeblich angetrieben und ist mit 85% Mehrheitsanteilseignerin. Ihre Schwestern sind ebenfalls beteiligt: Saskia arbeitete bei Bauer in London und leitet den Bereich Ausland West. Mirja Bauer war Herausgeberin der Zeitschrift Life&Style und ihr Ehemann, der Verlagsmanager Sven-Olof Reimers, ist in der Bauer Media Group als Geschäftsleiter der Digital KG tätig. Nicola Bauer ist die Herausgeberin des Magazins InTouch. Der einzige Sohn von Heinz Bauer und seiner Ehefrau Gudrun starb im Alter von fünf Jahren an Leukämie.

Family Offices zur Verwaltung des Vermögens, sowie zur Beteiligung an Unternehmen und Immobilien sind u.a. die BV Invest A GmbH (Yvonne Bauer), die Bauer Zero GmbH und die Bauer OCP Holding GmbH (beide Saskia Bauer).

Superreiche in Hamburg-die vermögendsten hamburger
Hamburg Speicherstadt

(7) Familie Weisser - Vermögen 3,3 Mrd. €

Marquard & Bahls, 1947 von Theodor Weisser gegründet, ist eine Holdinggesellschaft und Handelsfirma im Bereich Energie & Chemie und eines der führenden Mineralölunternehmen. Das Unternehmen ist über ihre Tochtergesellschaften in 35 Ländern weltweit vertreten und beschäftigt rund 7.600 Mitarbeiter, mit einem Umsatz von 14,7 Mrd. €.

In den Anfangsjahren als Getreideimporteur begonnen, legte der Sohn des Gründer Hans Weisser den Grundstein für die heutige Ausrichtung, indem er das erste Tanklager in Karlsruhe erwarb. Seither gilt die Tanklagersparte unter dem Namen Oiltanking als zweites Standbein des Unternehmens - neben dem Ölhandel, der unter Mabanaft firmiert. Oiltanking ist mittlerweile nach eigenen Angaben weltweit die Nummer zwei beim Betrieb von Öl- und Gaslagern.

Nachdem Hans Weisser krankheitsbedingt aus der Unternehmensführung ausschied, übernahm spontan der zwölf Jahre jüngere Bruder Hellmuth und leitete seitdem erfolgreich den Konzern. Er gilt als völlig unpatriarchisch. Er gibt viel Verantwortung ab, vertraut auf das Können anderer und kann auch seine freie Zeit genießen: "Ich will zwei Fünftel meiner Zeit arbeiten. Der Rest ist für Freizeit reserviert."  Dazu passt, dass er sich vor einigen Jahren, mit gerade einmal 55 Jahren, aus der Geschäftsführung weitergehend zurückzog und die Leitung sogar externen Kräften überließ. Heute hat Sohn Dr. Daniel Weisser den Vorsitz des Aufsichtsrates inne.

(8) Klaus-Peter Schulenberg - Vermögen 2,3 Mrd. €

Klaus-Peter Schulenberg ist Gründer und CEO von CTS Eventim, Marktführer und M-Dax-Konzern im europäischen Ticket- und Live-Unterhaltungsmarkt, als Veranstalter von Festivals, Tourneen und anderen Großveranstaltungen, wie auch als Ticketvermittler für allerlei Bereiche. Nach Angaben des Unternehmens, an dem Schulenberg indirekt zu 39% beteiligt ist, verkauft es jährlich mehr als 250 Millionen Eintrittskarten in 23 Ländern und macht einen Umsatz von knapp 1,5 Mrd. €.

2018 erteilten das deutsche Verkehrsministerium CTS Eventim und die österreichische Kapsch TrafficCom einen 12-Jahres-Vertrag zur Einhebung der Pkw-Maut. Nachdem die europäischen Regulierungsbehörden den Plan verworfen hatten, haben CTS und Kapsch über 600 Millionen Dollar Schadenersatz vom deutschen Verkehrsministerium gefordert.

Im Jahr 2020 brach der Umsatz, wie bei allen anderen Veranstaltern und Unternehmen der Unterhaltungsbranche, coronabedingt ein. Dabei sah es zu Jahresbeginn noch gut aus: Mit mehreren Übernahmen hatte man das internationale Geschäft ausgebaut. Unter anderem erwarb Eventim die Gadget Entertainment AG und zwei weitere Unternehmen in Österreich und der Schweiz. Trotzdem ist man vorsichtig optimistisch, da das Unternehmen insgesamt stark dasteht und die Krise wohl einigermaßen überstehen kann.

U.a. über die Family Offices Arena Holding GmbH und die Schulenberg Vermögensverwaltungs GmbH wird das Vermögen verwaltet und in Beteiligungen und Immobilien, z.B. in Bremen und Hamburg investiert. 

 

 

(9) Familie Jahr - Vermögen 2 Mrd. €

Das Medienunternehmen Gruner + Jahr wurde 1965 von Richard Gruner, John Jahr und Gerd Bucerius gegründet und befindet sich seit 2014 vollständig im Besitz von Bertelsmann. Mit mehr als 500 Magazinen und digitalen Angeboten in über 20 Ländern gehört Gruner + Jahr zu den größten Verlagen in Europa. Die wichtigsten deutschsprachigen Zeitschriften von Gruner + Jahr sind heute Brigitte, Capital, Eltern, Essen & Trinken, Essen & Trinken für jeden Tag, Gala, Geo, Schöner Wohnen und der Stern. Auch Die Zeit erschien ursprünglich bei Gruner + Jahr und das Unternehmen hält bis heute eine Beteiligung am Spiegel-Verlag.

Gruner + Jahr ist heute an über 60 in- und ausländischen Gesellschaften, wie der Prisma Media, dem DPV, der Deutschen Medien-Manufaktur und der Manager Magazin Verlagsgesellschaft beteiligt.

 

John Jahrs Kinder traten in seine Fußstapfen: Sohn John Jahr junior war im Vorstand von G+J. Seine Schwester Angelika wurde Chefredakteurin von Schöner Wohnen, Verlagsgeschäftsführerin und G+J-Vorstand. Und dann war da noch John Jahrs jüngster Sohn Alexander, der allerdings 2006 auf seinem Landsitz in Polen verstarb. Seine Tochter Alexandra ist heute die letzte der Hamburger Unternehmerfamilie der Jahrs, die noch im Verlagswesen tätig ist. Sie ist leidenschaftliche Jägerin, sie reitet und fischt.

Über die Jahr Holding werden die Interessen von zwölf Nachfahren aus vier Familienstämmen gebündelt. Dazu gehören John Jahrs Kinder Angelika und Michael sowie weitere zehn Erben der dritten Generation. Nur Alexander, der Sohn von Angelika, arbeitet für G+J, als Redakteur bei Gala. Eine Tochter von John Jahr junior ist Reiterin, ihr Bruder leitet eine Immobilienfirma, Alexandra Jahrs Schwestern und Michael Jahr junior führen private Vermögens- oder Familiengesellschaften, wie die Meridian Investment GmbH & Co. KG. Außer G+J gehören der Familie auch Immobilien, Spielbanken, Restaurants und andere Beteiligungen.

hamburg-die-wohlhabendsten-hamburger
Hamburg - Blick auf die alte Post und den Fernsehturm

(10) Kurt Zech - Vermögen 1,5 Mrd. €

Gustav Zech legte nach dem zweiten Weltkrieg den Grundstein zum Aufbau des heutigen Immobilien- und Bauimperiums. So richtig aber nahm es erst Gestalt an, nachdem Kurt Zech, Enkel des Firmengründers, die Geschäfte 1978 von seinem Vater übernommen hatte. Aus zwei Mitarbeitern, einem Lkw und einer gebrauchten Betonmischmaschine, so heißt es, entstand eine Unternehmensgruppe, zu der heute rund 350 Firmen und Beteiligungen gehören. Zech ist Immobilienentwickler, Agrarunternehmer und Reeder. Er hat Wohnhäuser, Einkaufszentren und Staudämme bauen lassen und hinter vielen Bremer Großprojekten steckt Zech: im Weserstadion, im Flughafen Bremen, im Schnoor und im Universum. Heute ist er der größte Immobilieneigentümer Bremens. 

Auch international ist Zech aktiv. Er hat Standorte in Österreich, Rumänien, China. In Brasilien übernahm er 2009 die Tochter des Essener Baukonzerns Hochtief. Heute kontrolliert er durch seine Gustav Zech Familienstiftung Marken wie die Zech Group SE, Art-Invest oder die Developer. Mehr als 10.000 Mitarbeiter helfen bei den breit gefächerten Investments.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0