Stuttgart ist die Hauptstadt und Sitz der Landesregierung, des Landtages und zahlreicher Landes- und einiger Bundesbehörden von Baden-Württemberg und mit knapp 640.000 Einwohnern dessen größte Stadt. Als sechstgrößte Stadt Deutschlands bildet Stuttgart das Zentrum der Region Stuttgart, einem der größten Ballungsräume Deutschlands. Die Stadt ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort und Finanzplatz. Sie ist zudem bekannt als Heimat der deutschen Automobilfirmen Daimler und Porsche.
Das Stuttgarter Stadtbild wird durch viele Anhöhen, teilweise Weinberge, Grünanlagen, sowie eine dichte urbane Bebauung mit hohem Anteil von Nachkriegsbauten, diversen Baudenkmälern, Kirchbauten und einigen Hochhäusern geprägt. Direkt im Zentrum von Stuttgart befinden sich u.a. das Alte Schloss Stuttgart, das Haus der Wirtschaft, das Kunstmuseum Stuttgart und das Stadtpalais Stuttgart (früher Wilhelmspalais).
Auch zahlreiche UHNWIs (Ultra-High-Net-Worth-Individuals = Hochvermögende) haben sich in Stuttgart niedergelassen. Finden Sie hier ein Ranking der aktuell 10 wohlhabendsten Stuttgarter (Stand: Herbst 2020) inklusive Angaben über deren Vermögensherkunft, Investitions- und Beteiligungsgesellschaften, sowie Family Offices.
Das Ranking der zehn reichsten Stuttgarter:
1. Familie Piëch (Porsche / VW) - 37 Mrd. €
2. Wolfgang Porsche (Porsche / VW) - 20 Mrd. €
3. Familie Bosch (Robert Bosch GmbH) - 3,5 Mrd. €
4. Familie von Holtzbrinck (DvH Medien) - 2,5 Mrd. €
5. Familie Lapp (Lapp GmbH) - 1,05 Mrd. €
6. Familie Dürr (Dürr AG) - 1 Mrd. €
7. Familie Behr (heute: Mahle GmbH) - 0,8 Mrd. €
8. Klaus Christian Plönzke (Plönzke AG) - 0,7 Mrd. €
9. Gebrüder Bauder (Paul Bauder GmbH & Co. KG) - 0,45 Mrd. €
(1) Familie Piëch - Vermögen 37 Mrd. €
Ferdinand Karl Piëch war ein österreichischer Manager und Großaktionär der Porsche Automobil Holding SE und Cousin von Wolfgang Porsche (Platz 1 unseres Rankings). Von 1993 bis 2002 war er Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG und danach bis 2015 deren Aufsichtsratsvorsitzender. Im Jahr 2017 verkaufte er die Mehrheit seiner Besitzanteile und legte sein Vermögen fortan vornehmlich in Immobilienprojekten an. Über die Stuttgarter Agron GmbH investiert Ferdinand Piëch beispielsweise in zahlreiche Projekte, wie das Forum1 in Böblingen oder Hauptgebäude in der Stuttgarter Innenstadt. Im Jahr 2019 verstarb Piëch unerwartet. Sein zu dem Zeitpunkt bereits in zwei Stiftungen angelegtes Privatvermögen wurde nach seinem Tod zu gleichen Teilen unter seinen vier Frauen und den 13 Kindern aufgeteilt, wie bereits Jahre zuvor geplant.
Die meisten seiner Kinder nehmen keine Posten im Auto-Imperium wahr. Sohn Markus Sixtus Piëch ist der Aktivste im Unternehmen: Er ist unter anderem im Aufsichtsrat von MAN und bei Scania vertreten und im Vorstand der Familienstiftung Salzach Privatstiftung, der die Familie Teile ihrer VW-Aktien übertragen hat. Susanne Porsche ist Investorin des deutschen Firmengründers Finleap. Urenkel Anton Piëch baute seine eigene Autofirma auf. Das Startup will mit einem designmäßig in der Familien-Tradition stehenden Elektro-Sportwagen Porsche und Tesla Konkurrenz machen. Jedoch distanzierte sich Ferdinand Piëch ausdrücklich von dem Projekt. Ferdinand "Nando", ein weiterer Piëch-Sohn, ist eines der wenigen Familienmitglieder, das regelmäßig öffentlich in Erscheinung tritt. Er ist als Immobilieninvestor tätig und übernahm vor mehr als zehn Jahren das Stuttgarter Traditionshaus Feinkost Böhm, ein Fixpunkt der dortigen Gastronomie und High Society.
(2) Wolfgang Porsche - Vermögen 20 Mrd. €
Wolfgang Porsche ist Aufsichtsratschef des Mehrheitsaktionär von Volkswagen, der Familienholding Porsche SE und Ehrenvorsitzender der Ferry Porsche Stiftung, die sich den Bereichen Soziales, Umwelt, Bildung & Wissenschaft, Kultur und Sport verschrieben hat. Zugleich sitzt er in den Aufsichtsräten von Volkswagen und dessen Töchtern Audi sowie des Sportwagenbauers Porsche. Sein Vater Ferry Porsche, begründete mit seinen vier Söhnen den Porsche-Zweig der Dynastie. Nach dessen Tod im Jahr 1998 wählte ihn die Porsche-Familie zu ihrem Sprecher. Wolfgang Porsche sieht seine wesentliche Aufgabe darin, das Unternehmen, das sein Vater und sein Großvater aufgebaut haben, zusammen mit den Mitgliedern der Familien Porsche und Piëch in deren Sinne fortzuführen. Als Aufsichtsrat hat er die Entwicklung der Porsche AG und seit 2007 auch der Porsche Automobil Holding SE, die mit 53,1 % der Stimmrechte der größte Aktionär der Volkswagen AG ist, maßgeblich mitgestaltet und mitgeprägt.
Weiter gilt er unter anderem als Hausherr des österreichischen Schüttguts in Zell am See, das seit 1941 im Besitz des Auto-Clans ist und als Stammsitz gilt. Der alpenländische Bio-Bauernhof hat heute rund 200 Rinder und erhält EU-Agrarsubventionen. Obwohl Wolfgang Porsche dort seinen Hauptwohnsitz hat, so wurde er doch in Stuttgart geboren und machte seine Ausbildung hier. Zudem sind die sowohl die Porsche SE, als auch die Ferry Porsche Stiftung dort beheimatet, weshalb wir ihn zu den Stuttgartern zählen.
Insgesamt hat Wolfgang Porsche vier Kinder, aus zwei Ehen. sein Sohn Christian gilt als einflussreichster: Der Facharzt für Neurologie hatte zeitweise Mandate als Aufsichtsrat der VW-Töchter Scania und MAN inne.
Über Beteiligungen, Family Offices und Immobiliengeschäfte der Familie ist wenig bekannt.
(3) Bosch - Vermögen 3,5 Mrd. €
Im Jahr 1886 gründete Robert Bosch die Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik in Stuttgart. Sie war die Grundlage des heute weltweit agierenden Unternehmens Robert Bosch GmbH, das von Beginn an durch Innovationskraft und soziales Engagement geprägt war. Im Jahr 2019 beschäftigte das Unternehmen fast 400.000 Mitarbeiter, erwirtschaftete knapp 78 Mrd. € und ist in mehrere Unternehmensbereiche, wie Kraftfahrzeugtechnik, Industrietechnik, Gebrauchsgüter, Energie- und Gebäudetechnik unterteilt.
Robert Bosch hatte zeitlebens großes Interesse an landwirtschaftlichen Fragen, da er aus einer Familie von Landwirten stammte. Er erwarb zahlreiche Ländereien im Voralpenland - insgesamt waren es einmal 2.400 Hektar, heute sind davon noch 1.100 Hektar übrig, bestehend aus Wald und Mooren. Weiter besaß Robert Bosch ein landwirtschaftliches Anwesen (den sog. Boschhof) südlich von München. Heute wird dieser noch immer von seinem Enkel, Christoph Bosch, geleitet. Robert Bosch war zudem als Wohltäter bekannt 1910 stiftete er der Technischen Hochschule Stuttgart eine Million DM.
Sein Enkel vertritt heute die Interessen der Familie im Aufsichtsrat, der BONA-Stiftung für Kultur und Wohlfahrtspflege, der Robert Bosch Stiftung und der Industrietreuhand. Über die GEBO Beteiligungs GmbH wird in Beteiligungen an Unternehmen aller Art investiert.
(4) Familie von Holtzbrinck - Vermögen 2,5 Mrd. €
Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck GmbH (gegründet 1937) ist eines der großen Medienunternehmen Deutschlands und auch international tätig. Nach einer Umstrukturierung im Jahr 2009 konzentriert sich das Unternehmen auf Wissenschaft, Bildung und Buchverlage, während die neu gegründete und abgetrennte Dieter von Holtzbrinck Medien (DvH Medien) ihren Schwerpunkt bei Presse und Publikumszeitschriften hat und große Anteile am Handelsblatt und am Tagesspiegel hält. 'Die Zeit' gehört beiden Verlagshäusern zu gleichen Teilen. Starautoren wie Thomas Mann, Toni Morrison und Tom Wolfe werden von Holtzbrinck verlegt, Blätter wie die Saarbrücker Zeitung oder der Südkurier dominieren in ihren Regionen, Scientific American berichtet aus der Welt der Wissenschaftler, und auch ein dicker Anteil am Nachrichtensender N-TV gehört der Familie. Im Ausland, wo mittlerweile 42 % der Umsätze anfallen, besitzt Holtzbrinck heute renommierte Verlage, wie Macmillan in London und Henry Holt in New York.
Die beiden Kinder des Unternehmensgründers, Stefan von Holtzbrinck und Monika Schoeller, erbten jeweils 50% der Firmenanteile - nach Schöllers Tod Ende 2019 ist Stefan von Holtzbrinck alleiniger Gesellschafter.
Sein Halbbruder Dieter von Holtzbrinck gründete den unabhängigen Frühphaseninvestor DvH Ventures, welcher mit Kapital, Management Support und Zugang zu Zielgruppen in technologieorientierte Startups investiert. Außerdem setzt sich die von ihm gegründete Dieter von Holtzbrinck Stiftung für soziale und kulturelle Einrichtungen ein und engagiert sich für die Förderung der Ausbildung von Jugendlichen. Sein Vermögen wird über die private Dieter von Holtzbrinck Vermögensverwaltung GmbH mit Sitz in Stuttgart verwaltet.
(5) Familie Lapp - Vermögen 1,05 Mrd. €
Oskar Lapp war ein deutscher Unternehmer und Erfinder. Er entwickelte die erste industriell gefertigte Steuerleitung der Welt, die unter der Markenbezeichnung Ölflex vermarktet wurde. Gemeinsam mit seiner Frau Ursula Ida Lapp gründete er 1959 in der Folge in Stuttgart die heutige Lapp GmbH - damals noch in der Garage ihres Wohnhauses. In der Folgezeit baute das Ehepaar den Vertrieb des neuen Produkts gemeinsam auf. Heute ist die Lapp-Gruppe ein weltweit tätiges Unternehmen im Bereich der Kabeltechnologie mit etwa 3.000 Mitarbeitern und rund 805 Mio. € Umsatz.
Ursula Ida Lapp war von Anfang an für die Bereiche Buchhaltung, Logistik, Einkauf und Versand verantwortlich. Nach dem Tod von Oskar Lapp führte Ursula Ida Lapp das Unternehmen gemeinsam mit ihren Söhnen Siegbert und Andreas weiter. Heute ist sie Vorsitzende des Aufsichtsrats der Lapp Holding AG. Sie war neben der Führungsfunktion im Unternehmen für die CDU im Regionalparlament.
Die Verantwortung für die Firma und ihre Mitarbeiter trägt seit einigen Jahren die dritte Generation der Familie Lapp mit: Matthias Lapp, der Enkel der mittlerweile 90jährigen Ursula Ida Lapp, übernahm -nach mehreren Funktionen im Unternehmen- 2017 die Aufgaben von Andreas Lapp, der als Vorsitzender in den Aufsichtsrat der U.I. Lapp GmbH wechselte. Sein Bruder Alexander Lapp verantwortet -nach einiger Zeit bei der Lapp Holding in Singapur- heute als Senior Manager die Bereiche Digitalisierung & e-Business.
Über die Stuttgarter Family Offices Lapp Invest GmbH und die SAV Lapp Beteiligung GmbH wird vor allem in Unternehmen investiert.
(6) Familie Dürr - Vermögen 1 Mrd. €
Heinz Otto Dürr ist ein deutscher Unternehmer und Manager. Er ist Großaktionär der Stuttgarter Dürr AG, war Vorstandsvorsitzender des AEG-Konzerns, Erster Präsident der Deutschen Bundesbahn und Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn. Im Rahmen der Bahnreform und der damit verbundenen Zusammenführung der beiden Bahnen in die Deutsche Bahn AG wurde er Vorstandsvorsitzender des neuen Unternehmens. Dürr gilt als eine der zentralen Personen bei dem umstrittenen Projekt Stuttgart 21.
Gleichzeitig baute er die Otto Dürr Industrie Anlagen GmbH zur international tätigen Dürr-Gruppe um, die knapp 4 Mrd. € jährlich umsetzt. Im Jahr 2013 schied Heinz Dürr nach 24 Jahren als Aufsichtsratsvorsitzender aus dem Unternehmen aus und übergab den Sitz an seine mittlere Tochter Alexandra, welche zwei Doktortitel in Medizin und Humangenetik verfügt und die Neurogenetische Klinik Hôpital de la Salpêtèrie in Paris leitet.
Die Familie hält bis heute insgesamt noch knapp 30 % der Anteile an der Dürr AG.
Gemeinsam mit seiner Ehefrau Heide rief Heinz Dürr eine Stiftung ins Leben, deren Rechtsnachfolgerin die Heinz und Heide Dürr Stiftung wurde. Sie verfügt über ein Vermögen von 2,4 Millionen Aktien der Dürr AG, welche zu Teilen auch den drei Töchtern Nicole, Karoline und Alexandra gehören. Die Erträge der Stiftung finanzieren Projekte in den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Bildung, Soziales, Kunst und Kultur mit dem Schwerpunkt auf das deutschsprachige Theater.
Weiter beteiligte sich Heinz Dürr aktiv an einigen Startups, speziell solche, die sich mit dem Thema Elektromobilität befassen. Im Jahr 2019 erst investierte er über sein Family Office Heinz Dürr Invest GmbH in die Berliner Ubitricity, einen Ladepunktbetreiber und Elektromobilitätsanbieter. Über die Elias Invest GmbH werden Immobilien ge- und verkauft.
(7) Familie Behr - Vermögen 0,8 Mrd. €
Vor über 100 Jahren gründete Julius Friedrich Behr eine Werkstatt zum Bau von Autokühlern, auch damals schon mit berühmter Kundschaft, wie Benz & Cie und NSU. Als 1930 Julius Friedrich Behr plötzlich stirbt, muss sein 21-jähriger Sohn Manfred, mitten im Ingenieursstudium und zu diesem Zeitpunkt noch weit entfernt davon, die Firmenführung übernehmen zu können, zusammen mit seiner Mutter das Ruder in die Hand nehmen. Mittlerweile betreibt "Kühler-Behr" Produktionsstätten auf allen Kontinenten der Erde, ausgenommen Australien. In der Folgezeit konzentriert man sich vornehmlich auf die Entwicklung und die Produktion von Kühlsystemen und - durch zahlreiche Neuerungen und die zunehmende Automatisierung- wird das Unternehmen zum führenden in seinem Bereich. 1957 produziert das Unternehmen die erste Klimaanlage für PKW in Europa und kurz darauf beginnt die internationale Expansion durch Beteiligungen und Neugründungen im Ausland.
Mit dem Tod von Manfred Behr im Jahr 1988 endet eine Ära in der Firmenchronik. Zwar behält die Familie die Herrschaft über das Unternehmen und auch Anteile in Höhe von 49%, doch die operative Führung gibt sie ab. Nach mehreren Joint Ventures und Übernahmen firmiert das Unternehmen heute als Mahle Behr GmbH & Co KG, dessen Zukunft als unsicher gilt, da man von Standortschließungen und Entlassungen spricht. Familie Behr scheint an diesem Prozess nicht beteiligt zu sein. Auch unklar, wie es um die Besitzverhältnisse seit der Übernahme durch Mahle steht.
Die heutigen Vertreter der Familie Behr gelten als geschäftstüchtig, innovativ, traditionsbewusst und extrem verschwiegen. Bekannt ist jedoch, als die meisten Familienmitglieder Kunst aus ganz unterschiedlichen Stilrichtungen sammeln. Einige der Exponate werden in öffentlichen Ausstellungen gezeigt, jedoch stets mit dem Hinweis "aus privater Hand". Lilo Behr, die ebenfalls schon verstorbene Schwester von Manfred Behr, sammelte nicht nur, sondern engagierte sich auch in der Staatsgalerie, einem bedeutenden Museum Baden-Württembergs.
(8) Klaus Christian Plönzke - Vermögen 0,7 Mrd.€
Klaus Christian Plönzke arbeitete nach seiner Ausbildung 15 Jahre lang als Systementwickler bei IBM Deutschland, zu Beginn für einen Monatslohn von 300 DM. Später gründete er das EDV Studio Ploenzke, welches er in der Folge zu einer Aktiengesellschaft umstrukturierte, der Ploenzke AG. Das Unternehmen gehörte zu den führenden IT-Beratungsunternehmen im deutschsprachigen Raum mit Niederlassungen in Südeuropa. Später begann Plönzke sein Unternehmen schrittweise an das amerikanische IT-Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Computer Science Corporation zu verkaufen. Mit dem Ende der Transaktion gab er den Vorstandsvorsitz ab und gründete die Gründerinitiative Forum Kiedrich. Ziel ist die Weitergabe von Erfahrungen an Jungunternehmer unter dem Motto Wer fordert muss fördern. Aus dem Forum ging die unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministers für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung stehende Forum Kiedrich GmbH hervor, deren Gesellschafter und Vorstandsvorsitzender Plönzke ist. In dem Projekt werden pro Jahr bis zu 160 Gründer unterstützt.
Zwei Jahre später folgte das Venture Capital-Unternehmen Plönzke Holding AG, mit deren Hilfe er sich an vielen Unternehmen au der Forschung und der IT beteiligte, und die Gründung des Plönzke Netzwerks. Im selben Jahr noch ging er mit der alego AG an den Markt, der heutigen Pluralis AG.
Weiter gründete der passionierte Pferdefan die Horse Media Solutions GmbH. Das Medienhaus betreibt die Internetplattform ClipMyHorse.de und ist Marktführer im Bereich der Live-Übertragungen von Pferdesport & Zuchtveranstaltungen in Deutschland. Auch besitzt das Gestüt Tannenhof in Heidenrod im Taunus, auf dem 90 Pferde, kanadische Wildgänse, Pfauen und Enten leben. Im Süden Mallorcas besitzt er ein Restaurant und eine Tagungsstätte. An seine Tochter Anja, hat er die Begeisterung für den Pferdesport weitergegeben - sie war Gestütsleiterin auf dem Familienhof und ist erfolgreiche Dressurreiterin.
(9) Gebrüder Bauder - Vermögen 0,45 Mrd. €
Die Paul Bauder GmbH & Co. KG mit Stammsitz in Stuttgart ist führender Hersteller von Dachsystemen in Europa und beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen bietet umfassende Beratung sowie alle Materialien zum Dichten, Dämmen, Begrünen und Gewinnung von Energieeffizienz aus einer Hand. Pro Jahr wird ein Umsatz von 572 Mio. € erwirtschaftet. Im Jahr 2018 fand ein Generationswechsel statt: die Leitung wurde von Paul-Hermann Bauder an seine drei Söhne Jan, Mark und Tim Bauder weitergegeben, die das Unternehmen nun gemeinschaftlich in der 4. Generation leiten.
Über die gemeinnützige Gerhard und Paul-Hermann Bauder Stiftung werden zahlreiche Initiativen, wie das KOBRA Projekt (Hilfen und Unterstützung für Kinder und Jugendliche mit Behinderung nach sexueller Gewalt), die Lernförderung im Bildungstandem der Stadt Stuttgart oder das Haus für Kinder der Stuttgarter Caritas gefördert.
Darüber hinaus gibt es keine Informationen zu Family Offices oder Beteiligungen der Familie.
(10) Martin Putsch - Vermögen 0,4 Mrd. €
Die Anfänge der heute von Martin Putsch geführten Unternehmensgruppe liegen in der Stuttgarter Carosserie- und Radfabrik, die 1906 von der Familie Reutter in Stuttgart gegründet wurde. Mit dem Verkauf des Karosseriewerks an Porsche im Jahr 1963 wurde der Schwerpunkt vom Exterieur auf das Interieur verlegt, wodurch der Sitzspezialist Recaro entstand. Mitte der sechziger Jahre übernahm Ulrich Putsch, Vater von Martin Putsch, gemeinsam mit seinem Bruder Friedrich Wilhelm die Führung des Unternehmens. Unter seiner Leitung kaufte Keiper alle Recaro-Anteile von seinen Mitgesellschaftern, wodurch ein Markführer für Auto- und Flugzeugsitze -der bereits fünf Jahre später einen Umsatz von rund 850 Millionen DM erwirtschaftete- entstand. Anfang April 2000 übergab dann Ulrich Putsch die Führung an seinen Sohn Martin, der nach dem Ausscheiden seines Bruders Andreas 99,8 % der Kommanditanteile des Familienunternehmens hält. Nach verschiedenen Umstrukturierungen, Personalabbau und Teilverkäufen firmiert das von Martin Putsch geleitete Unternehmen heute als Putsch GmbH & Co KG, die als Holding die drei Firmen Keiper GmbH & Co in Kaiserslautern, Recaro GmbH & Co in Kirchheim/Teck und Recaro Aircraft Seating GmbH & Co in Schwäbisch Hall zusammenfasst. Martin Putsch ist heute Geschäftsführender Gesellschafter der RECARO Holding und Vorsitzender des Beirats der Keiper Recaro Group.
Darüber hinaus ist Putsch auch als Immobilieninvestor und -verwalter tätig: Über die familiengeführte Putsch Immobilien GmbH, hervorgegangen aus der Keiper Recaro Group, werden vornehmlich Gewerbeimmobilien entwickelt und verwaltet, sowie weltweit Dienst- und Beratungsleistungen in immobilienrelevanten Fragen angeboten.
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